Ein Projekt der GERCH

Nutzung

Welche gewerblichen Nutzungen sollen im INquartier entstehen?

Angedacht sind Büronutzung, Einzelhandelsflächen zur Deckung des täglichen Bedarfs sowie Gastronomie. Sie sollen ihren Teil zu einem lebendigen Stadtquartier beitragen. Welche Einrichtungen tatsächlich vor Ort entstehen, entscheiden letztendlich die Bauherren mit ihren Bauanträgen nach dem Bebauungsplanverfahren.

Werden auch zusätzliche soziale Gemeinbedarfsflächen (z.B. eine Kita) entstehen?

Eine neue Kindertagesstätte wird im Südwesten des Quartiers entstehen. Auch Seniorenwohnen wurde – unter anderem aufgrund der Rückmeldungen in den Bürgerworkshops – fest in der Planung verankert.

Bebauung

Gibt es bereits konkrete Vorstellungen, wie das neue Quartier aussehen wird?

Im Rahmen des abgeschlossenen städtebaulichen Wettbewerbs wurde ein Gesamtkonzept für das INquartier entwickelt. Der Siegerentwurf, den Sie unter „Wettbewerb“ finden, liefert erste Informationen dazu, wo im INquartier Häuser, Wege und Grünflächen in welcher Größe geplant und welche Nutzungen dort jeweils angedacht sind. Diese Ideen werden im Rahmen des laufenden Bebauungsplanverfahrens noch weiter ausgearbeitet und im Bebauungsplan festgeschrieben.

Wie bereits im städtebaulichen Wettbewerb wird die Öffentlichkeit auch im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens weiter einbezogen werden.

Wie viele neue Wohnungen sind geplant?

Grundsätzlich soll ca. 2/3 der geplanten Geschossfläche für Wohnungen genutzt werden. Nach derzeitigem Stand der Planung gehen wir von circa 1780 Wohnungen aus, die im INquartier neu entstehen.

Was für Wohnungen sind im INquartier geplant?

Im neuen INquartier sollen Miet- und Eigentumswohnungen für alle Generationen und Einkommensstufen entstehen – so beispielsweise für Studierende und Familien. Aber auch das Thema Seniorenwohnen ist in die Planungen einbezogen worden. Darüber hinaus wird auch öffentlich geförderter Wohnraum gebaut werden. Wir wissen, je besser die soziale Durchmischung, desto besser der soziale Friede.

Was geschieht mit den beiden Baudenkmälern auf dem Gelände?

Die identitätsstiftenden Baudenkmäler auf dem Gelände – der Wasserturm und die Sheddachhalle – werden erhalten. Sie werden im INquartier neu genutzt werden. Der Stadtrat hat inzwischen einen Grundsatzbeschluss zur Nutzung des Wasserturms gefasst. Dort soll im Erdgeschoss Gastronomie untergebracht werden und in den Obergeschossen Büroflächenentstehen. Der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs sieht darüber hinaus den Erhalt des historischen Verwaltungsgebäudes vor, das ebenfalls in das neue Quartier integriert wird.
Die Baudenkmäler schlagen eine Brücke zur Vergangenheit des Areals. Durch ihre sinnvolle Einbindung in das Gesamtkonzept verwurzeln sie das INquartier in der lokalen Historie und ermöglichen die Entwicklung einer eigenen Quartiers-Identität.

Gibt es eine maximale Bauhöhe?

Im Rahmen des Wettbewerbs wurde auch die städtebaulich verträgliche und maximale Bauhöhe diskutiert. Der Siegerentwurf des Kölner Architekturbüros kister scheithauer gross sieht im Norden neben der Sheddachhalle einen Hochpunkt von maximal 64 Metern vor. Bis auf zwei weitere Hochpunkte mit maximal 35 Metern Höhe sieht der Entwurf überwiegend Gebäude mit fünf bis sieben Stockwerken vor. Im Süden in Richtung der schon bestehenden Wohnhäuser sind Häuser mit drei bis maximal fünf Stockwerken angedacht.

Wird die Mauer um das Gebäude erhalten bleiben?

Mit dem INquartier soll Ingolstadt ein neues urbanes und durchlässiges Stadtquartier bekommen. Das bisher geschlossene, private und industriell genutzte Areal soll dabei geöffnet und für alle Ingolstädter zugänglich werden. Daher wird die Mauer um das Areal voraussichtlich größtenteils zurückgebaut werden, um das Gelände zugänglich zu gestalten und neue Wegeverbindungen beispielsweise für Fußgänger und Radfahrer zu ermöglichen.
Wo die Mauer wichtige Funktionen für die direkten Anwohner, wie beispielsweise Lärmschutz oder Gartenbegrenzung, erfüllt, werden wir nach adäquaten Lösungen für diese Funktionen suchen.

Planung und der weitere Prozess

Welche weiteren Schritte sind bis zur Realisierung des INquartiers notwendig? Wann wird das INquartier gebaut werden?

Um ein optimales städtebauliches Ergebnis für das INquartier zu erzielen, hat die GERCH in enger Abstimmung mit der Stadt Ingolstadt einen städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt. Der Siegerentwurf bildete die Grundlage für den städtebaulichen Rahmenplan. Der Rahmenplan wiederum diente dazu, die Entwicklungsziele für das INquartier nochmals zu konkretisieren. Auf seiner Basis wurde das Bebauungsplanverfahren gestartet. Der in diesem Verfahren entwickelte Bebauungsplanmuss vom Stadtrat beschlossen werden und bildet dann die Grundlage für die eigentlichen Bauanträge.
Zum momentanen Zeitpunkt rechnet die GERCH damit, ab 2023 mit der Erschließung beginnen zu können. Bis dahin können aber auch manche Unwägbarkeiten zu einer Verzögerung führen.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Bürgerinnen und Bürger sich zu beteiligen?

Während des gesamten Prozesses werden wir die Bürgerinnen und Bürger immer wieder informieren und Möglichkeiten schaffen, sich an den Planungen zu beteiligen.
Die erste Gelegenheit hat es bereits im Vorfeld des städtebaulichen Wettbewerbs gegeben, so dass die Bevölkerung schon bei der Auslobung des Wettbewerbs miteinbezogen wurde. Nach der ersten Stufe wurden die Ergebnisse dem Stadtrat sowie der Öffentlichkeit vorgestellt und deren Anregungen und Hinweise zu den Entwürfen eingeholt. Diese Rückmeldungen wurden den drei an der nächsten Stufe teilnehmenden Büros übermittelt, bevor diese ihre Entwürfe nochmals überarbeiteten. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden aufgrund der aktuellen Lage hier auf der Website unter „Wettbewerb“ vorgestellt und erklärt. Der Siegerentwurf wurde als Grundlage für die Ausarbeitung des Rahmenplans genutzt. In dieser Rahmenplanung wurden die Entwicklungsziele für das INquartier konkretisiert.
Danach schließt sich nun das Bebauungsplanverfahren an. So hat das Ingolstädter Stadtplanungsamt vom 21. Juni bis zum 23. Juli 2021 bereits die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Parallel dazu wurden auch die Behörden und die weiteren Träger öffentlicher Belange beteiligt. Die dabei eingegangenen Rückmeldungen fließen in die weitere Ausarbeitung des Bebauungsplanes ein. Diese wird dann nochmals dem Stadtrat vorgelegt. Sobald der die Entwurfsgenehmigung beschließt, kann die zweite Öffentlichkeitsbeteiligung – die öffentliche Auslegung – stattfinden.

Wird die GERCH das INquartier komplett selbst bauen?

Wir möchten das gesamte Areal zu einem neuen, innovativen und lebendigen Stadtquartier entwickeln. Dabei ist es uns wichtig, dass diese Planungen „aus einem Guss“ erfolgen, damit hinterher das Quartier als solches erkennbar ist und eine eigene Identität entwickeln kann. Daher wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt. In diesem wurden die Planungen konkretisiert. Durch das Wettbewerbsformat, das von einer 15-köpfigen, renommierten Fachjury begleitet wurde, ist sichergestellt, dass das neue Quartier sehr hohen städtebaulichen Qualitätsstandards entspricht.
Die Verwirklichung der im Planungsprozess entwickelten Ideen werden wir jedoch nicht allein stemmen können. Wir als GERCH realisieren beispielsweise grundsätzlich keine Eigentumswohnungen. Die Teile des Grundstücks, auf dem diese Wohnungsform entstehen soll, werden wir daher nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens veräußern. Ob und inwieweit noch andere Teile des Areals verkauft werden, steht heute noch nicht fest. Als Projektentwickler gehört dieser Verkauf jedoch regelmäßig zu unserem Geschäftsmodell.

Natur & Umwelt

Wird der Nordpark erweitert?

Der Nordpark soll auf dem ehemaligen Rieter-Areal nach Westen erweitert werden. Dadurch entstehen neue öffentliche Grünflächen, die nicht nur den zukünftigen Bewohnern des INquartiers, sondern auch den schon jetzt im Umfeld wohnenden Bürgerinnen und Bürgern als Erholungs- und Aufenthaltsflächen zugutekommen.

Warum können nicht mehr Bäume erhalten werden?

Das Areal, auf dem das INquartier entsteht, wurde lange Zeit industriell genutzt. Die Situation vor Ort wurde daher umfassend und unter Einbeziehung ausgewiesener Expertenteams untersucht. Viele der bestehenden Bäume wurzeln in stark verunreinigtem Boden. Der Boden muss saniert werden, damit die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des INquartiers dort unter gesunden Umwelteinflüssen leben können. Zudem sind viele der Bäume vorbeschädigt. Es wurde dennoch alles Mögliche unternommen, um alle Bäume, die erhalten oder neu verpflanzt werden können, zu erhalten. Dafür werden mit erheblichem Aufwand bspw. Großbaumverpflanzungen durchgeführt.

Warum kann man die Bäume nicht von den Bodenverunreinigungen säubern und dann versetzen?

Ein Baum lebt in Abhängigkeit von den Mikroorganismen im Boden, in dem er wurzelt. Ohne diese Mikroorganismen kann er sich nicht versorgen. Um den Baum komplett von den Bodenverunreinigungen säubern zu können, müsste man die Wurzeln komplett freilegen. Damit würde der Baum von den Mikroorganismen getrennt, die ihn ernähren. Zudem würde ein solches Vorgehen auch dazu führen, dass die Wurzeln einer erhöhten Sauerstoffkonzentration ausgesetzt wären und das Feinwurzelsystem verloren ginge. Beides schädigt die Wurzeln des Baumes. Der Baum würde so lebensunfähig.

Verkehr

Werden die vielen neuen Bewohner und ihre Autos nicht ein Verkehrschaos auslösen?

Zunächst ist festzuhalten, dass der bisherige Lieferverkehr auf dem industriell genutzten Areal künftig entfällt.
Als Grundlage für die städtebauliche Planung wurde unter anderem auch ein Verkehrskonzept zur optimierten Lenkung der künftigen Verkehrsströme erarbeitet.

Darüber hinaus wird derzeit weiter an einem umfassenden Mobilitätskonzept gearbeitet, in dem auch innovative Ansätze wie z. B. Sharing-Angebote für Pkw, (Lasten-)Fahrräder und E-Scooter oder zentrale Paket-Abhol-Stationen berücksichtigt werden. Die Bushaltestelle wurde zentral am Wasserturm eingeplant, so dass sie gut zu erreichen ist. Auch die Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer werden attraktiv und einfach zu nutzen sein. Das alles soll dazu beitragen, dass der sich durch die neuen Bewohner und Nutzer ergebende Verkehr möglichst klein gehalten wird.

Wo werden die neuen Bewohner, Nutzer und Besucher des Quartiers denn alle parken?

Die notwendigen Stellplätze für die zukünftigen Bewohner werden nach Möglichkeit in Tiefgaragen unter den neuen Gebäuden untergebracht. Dasselbe gilt für die Parkplätze der zukünftig im INquartier arbeitenden Menschen sowie für Besucherinnen und Besucher. Derzeit sind dafür zwei Tiefgaragenebenen vorgesehen. Selbstverständlich wurden auch öffentliche Stellplätze eingeplant. Diese werden oberirdisch im öffentlichen Straßenraum untergebracht werden. Die Anzahl der Stellplätze entspricht den Vorgaben der Ingolstädter Stellplatzsatzung.